Seminar mathematische Vorläuferkompetenzen von Kindern in der Kita

Saskia geht mit zwölf weiteren Kindern im Alter zwischen 3 und 6 Jahren in eine altersgemischte Kindergartengruppe. Die pädagogische Fachkraft beobachtete, dass einige Kinder bereits kleinere Mengen zählen können. Sie beschließt die Kinder in ihrem Lernen zu unterstützen. Sie nutzt den Morgenkreis, um die anwesenden Kinder zu zählen. Tim beginnt mit "eins", Esra setzt fort "zwei", Saskia sagt "vier". Einige Kinder und auch die Erzieherin schüttelt den Kopf. Tim meint: "Du bist drei." 
Saskia aber schaut ungläubig und und die Erzieherin fordert die Kinder auf, nochmals von vorne zu beginnen. 
Wieder beginnt Tim mit "eins", Esra mit "zwei" und wieder sagt Saskia "vier". "Nein, nein du bist drei", meint Tim erneut. Saskia wirkt traurig. Sie zeigt vier Finger hoch und sagt: "Ich bin schon vier." Die Erzieherin ist ratlos und bricht den Zählvorgang ab. 

 

Die Studierenden des Studiengangs "B.A. Kindheitspädagogik" an der JLU zu Gießen setzen sich im Seminar in Bezug auf das Beispiel u.a. mit folgenden  Fragen auseinander:
Worin liegt der Grund für dieses Missverständnis?
Was bedeuten Kardinal- und Ordinalzahl, was ist der Maßzahlaspekt?

Welche Bereiche gehören zu mathematischen Vorläuferkompetenzen von Kita-Kindern?

Wie können Kinder sinnvoll auf dem Weg zum Zahlbegriffsverständnis unterstützt werden?

 

Die erste Unterrichtsstunde Mathematik in der Grundschule ist keineswegs die „Stunde null“. Angehende pädagogische Fachkräfte sollen erkennen, dass Mathematik ein wesentlicher Bestandteil des kindlichen Alltagserlebens ist. Auch wenn Kinder im Spiel ihr eigenes Weltbild und (informelles) Wissen konstruieren bzw. vorantreiben ist es für pädagogische Fachkräfte bedeutsam zu wissen, dass Mathematik nicht einfach so nebenher entsteht, sondern aktiv konstruiert werden muss, denn aus informellem Wissen entwickeln sich nicht automatisch formale mathematische Kompetenzen. Mit Blick auf die Entwicklung formaler mathematischer Kompetenzen gehört es zu den zentralen Aufgaben pädagogischer Fachkräfte, Kindern die Möglichkeit zu geben, vorschulisch eine solide Grundlage informellen Wissens zu erwerben (vgl. Benz, Peter-Koop, Grüßing 2015; Lorenz, 2012). 

 

Sehr gerne bereichert mathe-mobil auch den Unterricht Ihrer Ausbildungsstätte in Form von Blockseminaren, Workshops oder Wahl-Pflicht-Veranstaltungen.  


Studierende erfinden Mathematik mit gleichem Material in großen Anzahlen

Mathematik und Kreativität sind erst auf den zweiten Blick miteinander in Verbindung zu bringen. Und doch passiert dies, wenn Studierende große Mengen passender Objekte in die Hände bekommen.

mathematische Sachverhalte verständlich erklären

Nur wer mathematische Begrifflichkeiten im Rahmen von Vorschularbeit versteht, erkennt diese im Spiel der Kinder, kann sie aufgreifen und den Kindern gut erklären. Studierende der JLU Gießen zeigen hierbei Engagement und Kreativität. 

 

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Rettet die Neugier! mathematisches Denken braucht einen Anstoß und Kreativität

Salman Ansaris Postulat "Rettet die Neugier" (2014) kommt im pädagogischen Alltag zumeist zu kurz. Warum alltägliche Tätigkeiten nicht mal näher hinterfragen oder wissenschaftlich betrachten? 
Zum Beispiel: Wer ist am größten? Derjenige/ Diejenige, der/die am größten ist, hat auch die größte Schuhgröße und kann auch am weitesten springen?